Freitag, 22. Juni 2012

Digital - Der Weg des DARC in die Zukunft?

In dieser Diskussionsrunde geht es um die Zukunft des digitalen Sprechfunk.

  • Martin Köhler, DL1DCT
  • Jochen Berns, DL1YBL
  • Gerrit Buhe, DL9GFA
  • Thomas Kalmeier, DG5MPQ

1 Kommentar:

  1. Ein erschütterndes Dokument der Fehlentwicklung. "Das sind wir ja jetzt schon zu dritt, die das interessiert". Ein Satz in der Einleitung zu einer Veranstaltung, der offenkundig macht, dass das, was Vorstand, Amateurrat und eine Handvoll Vereinsmeier ihrem Verband als "den Weg in die Zukunft des DARC" verkaufen wollen, nicht deckungsgleich ist mit dem, was "die Basis" umtreibt.
    Offenkundig deshalb, weil die Digitalisierung des Amateurfunks, so wie sie der VUS-Referent und wie sie der Vorstand versteht, dem Wesen nach den Sinn und Zweck des Amateurfunks konterkariert. Wenn sich Dinge wie Selbstbau darauf reduzieren, Relaisnetze mit dem Web zu verheiraten, in dem man Rechner mit proprietären Funkgeräten bzw. deren Protokollen zusammenführt, dann ist das nicht der Weg in die Zukunft sondern der Schritt in den Abgrund. Machen solche Netze doch letztlich die Vielfalt der Frequenzbereiche, die Pluralität der Betriebs- und Ausbreitungsarten und deren spezifischer und sehr weit gefächerter Eigenheiten obsolet.
    Die zahllosen Geier, die schon gierig darauf warten, vor allem die exklusiven und (aus Sicht der Vermarkter) lukrativen Frequenzbereiche jenseits der Kurzwelle in ihre Finger zu bekommen, lecken schon die Schnäbel.
    Mit VUS-Referenten vom Schlage eines DL1YBL, dessen Horizont deckungsgleich zu sein scheint mit der Reichweite des nächsten D-Star-Relais, hat sich der DARC endgültig verabschiedet aus der Riege der Verbände, für die Innovation, Sachverstand und Pluralismus gleichbedeutend sind mit dem Einstehen und dem Kampf um die Ressource Mitglieder und Frequenz. Da möge der Vorstand doch mal seine Mitglieder, insbesondere die sehr aktiven, die sich jenseits der Kurzwelle innovativ herumtreiben befragen, ob sie "ihren" Referenten und seine "Referenzen" kennen? Was ihn ihrer Meinung nach dafür prädestiniert, die stark unter Druck stehenden exklusiven Frequenzbereiche >50 MHz als Referent in der Öffentlichkeit zu repräsentieren und für deren Erhalt zu kämpfen? Die stoische Konzentration auf den Ausbau digitaler und IP-basierter Relais-Netze? Lächerlich. Was bei einer Umfrage herauskommt dürfte schwerlich dazu beitragen, das schiefe Bild des DL1YBL und derer, die ihn auf diesen Schild gehoben haben, gerade zu rücken.
    Nach mehr als 32 Jahren Mitgliedschaft in diesem Verein ist dieses Bild- und Tondokument für mich letztlich die finale Motivation (nach Verfolgen der unerträglichen Zustände in der Geschäftsführung und dem Vorstand der verg. Jahre), um der (ehemaligen?) Interessenvertretung der Funkamateure den Rücken zu kehren. Dieser Verein vertritt m.E. nur noch Handvoll eine Partikularinteressen, ist vom Wahrnehmungshorizont der Politik und Öffentlichkeit praktisch verschwunden und existiert in den Vorstandsbereichen nur noch seiner selbst willen. Da investiere ich meine Beiträge lieber in neue Bauprojekte – ganz profan und analog – und bin (lieber einer „von gestern“ (wie DL1YBL mich nennen würde) als einer, der eines Tages mangels Frequenzen und vielfältiger Betriebsarten so tut als sei das, was er da treibt, etwas anderes als „Skype“.

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